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Channel: Kommentare zu: Progesteron, das Hormon der Weisheit, richtig einsetzen
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Von: Faust-Albrecht

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Liebe Anna,

die Beschwerden, die Sie in der 2. Zyklushälfte schildern (PMS, Wassereinlagerungen, Mastopathie, Zysten in den Brüsten, Schweregefühl im Körper, Reizbarkeit, psych. Labilität und Gelenkbeschwerden sowie Muskelkrämpfe) erscheinen mir eindeutig als Symptome der Östrogendominanz. Auch die Mamma-Cysten und Vergrößerung der Brüste sprechen hierfür. Leider haben Sie keine serologischen Werte aus der 2. Zyklushälfte – Speichelmessungen sind zu ungenau.Die Angstträume und BWS-/LWS-Beschwerden stehen allerdings nicht in ursächlichem Zusammenhang mit vorwiegend hormonellen Beschwerden.

Ich hoffe, daß Sie neben dem Weglassen von östrogenhaltigen Nahrungsmitteln wie Milchprodukten, konventionellen Fleischprodukten auch Umverpackungen sowie Kosmetika mit Xeno(Fremd-)Estrogenen zum Abbau Ihrer überschüssigen Hormone vermeiden, nicht rauchen oder zuviel Alkohol trinken und sich regelmäßig bewegen. Ich hoffe auch, daß wichtige Botenstoffe wie Vitamin D, B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffe ausgeglichen sind und in gutem therapeutischen Bereich liegen.

Die anfängliche Besserung mit 100 mg Progesteron transdermal läßt auf einen Mangel schließen, die weitere „Wirkungslosigkeit“ ist möglicherweise durch eine zu hohe Stimulation der Ovarien durch die hohe Dosis an Progesteron zu erklären. Es werden dann noch mehr Östrogene gebildet. Das ist eine der Schwierigkeiten von Progesteron – daß es sich zwar selbst ersetzt und auch viele hormonelle Dysbalancen auch bzgl. der Androgene und Schilddrüse ausgleicht, jedoch aber leider auch die Eierstöcke stimulieren kann, mehr Hormone zu bilden (was im Klimakterium wieder sehr erwünscht ist). Die Dosis bewirkt hier die Wirkung – manchmal ist weniger mehr.

Also: Alle erwähnten Defizite ausgleichen, im nächsten Zyklus nur 25-50 mg an Progesteron transdermal verwenden (und ggf Hormonmessung unter Therapie veranlassen). Bei fehlender Wirksamkeit gibt es immer noch die Möglichkeit synth. Gestagene (entweder zyklisch oder kontinuierlich) einzusetzen – hier fehlt zwar die biologische Wirkung, die therapeutischen Erfolge sind aber berechenbar und sicher.

Kontaktieren Sie hierzu bitte Ihre Fachärztin – sie kennt sich ja offensichtlich auch gut mit transdermaler Hormontherapie aus!
Gute Besserung von

H. Faust-Albrecht


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